NUR EINE FLASCHE
Sonntag, den 18. Mai 2008 um 00:00 Uhr

premium-cola ist meistens schon von weitem an der flasche erkennbar, die außer uns so gut wie niemand mehr verwendet. unser abfüller hat damals einfach entschieden dass es diese sogenannte amg-flasche sein soll, wir sind damit aber aus mehreren gründen sehr zufrieden: 1. wurde sie früher von afri verwendet, 2. ist sie sehr dick und solide, 3. wird sie seit rund 20 jahren nicht mehr hergestellt und hat dementsprechend schöne kratzer durch langjährigen einsatz. "normale" unternehmen sortieren verkratzte flaschen nämlich aus, aber wir sehen dafür keinen grund - mehr mehrweg ist doch besser.

die seltenheit der flasche ist segen und fluch zugleich, denn auf den meisten lieferwegen kommen nicht alle flaschen zurück. ein paar gehen kaputt, ein paar werden einzeln verkauft und nicht zurückgebracht, ein paar landen in falschen kisten und werden dann bei anderen herstellern aussortiert. generell kann man sagen, dass laufend 5 bis 10 prozent der flaschen verschwinden, auch weil das format so selten ist: nur bei den händlern, die premium-cola verkaufen, kann man sie wieder einlösen.

insgesamt verringert sich so unser bestand laufend, weswegen wir eine reihe schritte unternommen haben: überreden des abfüllers, seine anderen produkte in anderen flaschen zu machen (ergab ca. 30.000 stück), anzeigen im größten branchenmagazin (ergaben 3.000 und 4.000 stück restbestände) und beknien zweier verwender uns flaschen zu verkaufen (ergaben je 20.000 stück restbestände). immerhin.

auch diese bestände gehen aber früher oder später zur neige, deswegen haben wir noch eine reihe weiterer schritte versucht: anfragen bei allen glashütten die jemals unsere flasche produziert haben (werkzeuge längst vernichtet, neu-auflage ab 2 mio flaschen), anfragen bei anderen glashütten die auch kleinere mengen machen (mindestmenge 600.000 flaschen), anfragen bei anderen abfüllern um sich ggf. zusammenzutun (gespräche laufen noch), anfragen bei ungarischen herstellern die ein ähnliches format verwenden (bisher keine reaktion), tests einer flasche aus österreich die man evtl parallel verwenden könnte (kann man nicht), anfragen bei allen ehemaligen afri-abfüllern ob noch restbestände da sind (leider nein), anfragen bei flaschengroßhändlern (gleiches ergebnis), nachverfolgen einer ähnlichen flasche die wir im film "grounding" gesehen hatten (der schweizer hersteller hat keine mehr), und als letzte verzweiflungstat werden wir wohl auf die rückseiten unserer etiketten eine fahndung nach alten amg-flaschen drucken ...

aktuell haben wir leider nur die wahl, mengen je händler zu rationieren (was für diese höhere frachtkosten bedeuten würde, also käse ist) oder auf manchen lieferwegen eine andere flasche zu verwenden. unsere wiener waren die ersten, die die standard-longneck-flasche ausprobiert haben - und so wie es aussieht, werden wir gezwungenermaßen auch auf manchen anderen wegen diese flasche verwenden müssen. natürlich kann man sagen, dass wir damals angetreten sind um ein getränk wiederzubeleben und nicht eine flasche. über die jahre trat unsere alternative wirtschafts-ideologie immer mehr in den vordergrund. aber die eigenständige flasche gehört auch irgendwie dazu, deswegen tut es schon weh sie teilweise aufgeben zu müssen. hoffentlich nur vorübergehend, bis wir groß genug sind eine eigene produktion von 600.000 flaschen anzustoßen ...

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 21. Dezember 2009 um 15:47 Uhr
 
APRILAPRIL
Dienstag, den 01. April 2008 um 00:00 Uhr

Mein name Matthis,
ich bin senior kundenbreater der Berhusen&Partner Werbeagentur aus Berlin Mitte und ab jetzt fuer dich als Ansprechpartner zuständig.

Es freut uns sehr, dass sich Premium-Cola für unsere Agentur entschieden hat. Anbei schicke ich dir die abgestimmten Motive und Massnahmen aus der nationalen Print-Kampagne. Auch dass ihr unserem Vorschlag, Jude Law als zielgruppenaffines Testimonial einzusetzen, gefolgt sin. Das wird gerade die weibliche Käuferschaft verstärken. Wir meinen: verdoppeln.

der claim ist auch der hammer! Damit stecken wir bling kola ein fuer alle mal in die Tasche!

Es wird dich freuen, zu hören, dass wir es dann doch geschafft haben, Premium-Cola zur besten Sendezeit bei RTL, bei DSDS zu platzieren. Für uns sind Product-Placement-Aufgaben immer spannend. Auch schoen, wenn sie funktionieren *lol*
leider konnte ich die aufnamen bei youtube leider nicht runterladen, darum haben wir dier screenshots mit drangehängt:)

Im Anhang eine Auswahl, da du ja meintest, du wolltest die Kampagne in den nächsten Tagen deinem Kollektiv ( schoen dass noch so etwas gibt ) vorstellen und auch der Öffentlichkeit präsentieren.
Eine Sache noch. Um die Arbeiten auf deiner Seite zu veröffentlichen, schicken
wir dir ein jpg. 900pixel breit und scrollbar dann nach unten. Da finden die user dann die neue Kampagne.

Wir, das heisst, besonders unsere kreativen, freuen sich natuerlich ueber
dein feedback.

Liebe gruesse und bis gleich.

matthis


Matthis Plotz
Accountmanager
................................................
Berhusen&Partner Werbeagentur
Am Redder 17
10178 Berlin Mitte
mattjis.plotz@berhusen-online.biz

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 21. Dezember 2009 um 15:48 Uhr
 
PREISSENKUNG
Sonntag, den 13. Januar 2008 um 00:00 Uhr

wir haben 2007 mehrmals mit unserem abfüller über eine preissenkung verhandelt, weil die produktionsmengen langsam und stetig gestiegen sind. das ganze ist zwar immer noch recht klein, 1/1000 von bionade, aber eben nicht mehr winzig und vor allem regelmäßig dank der vielen treuen kunden ...

eine preissenkung von 4 cent je flasche gab es im april, davon haben wir den anteil der händler für ihre steigenden frachtkosten erhöht und einen lohn für die organisationsarbeit im hintergrund eingeführt, den es vorher nicht gab. die zweite und erstmal letzte senkung um weitere 4 cent gilt nun ab dem 1. januar. wir geben diese preissenkung an unsere kunden weiter. 4 cent klingen lapidar, ergeben aber 96 cent netto pro kiste und völlig ohne mehrleistung rund 23 prozent mehr ertrag, den wir uns selbst hätten einstecken können. wenn unser ziel gewinnmaximierung wäre :-)

wir hoffen, mit dieser preissenkung ein deutliches zeichen zu setzen in einem markt, der immer nur preise erhöht um den gewinn zu steigern. die meisten unserer händler haben seit jahren keine senkung von irgendeiner marke erlebt. als netter nebeneffekt sind wir nun auch auf augenhöhe mit den meisten cola-mitbewerbern in 0,33 glas-mehrweg ... womit bewiesen wäre, dass das trotz sehr besonderer arbeitsphilosophie geht.

durch unsere netzwerk-struktur kann es vom abfüller über großhändler und händler bis zum gastronomen noch ein paar wochen dauern, bis die senkung bei allen ankommt. eingeschenkt haben wir sie. in diesem sinne: prost!

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 21. Dezember 2009 um 15:49 Uhr
 
KOHLENSÄURE
Sonntag, den 23. Dezember 2007 um 00:00 Uhr

ist ja nichts weiter als in wasser gelöstes CO2, also klingt es schon lustig wenn wir uns über premiums CO2-bilanz gedanken machen weil doch kohlensäure drin ist? so schrieb zumindest ein kommentator hier, und parallel stellte sich raus dass der vorstandsvorsitzende unseres lieferanten eins der höchsten managergehälter deutschlands bezieht trotz sich immer weiter öffnender einkommens-schere laut aktuellem spiegel ... also haben wir uns nach alternativen umgesehen und dabei einiges herausgefunden.

kohlensäure / CO2 gibt es als natürliche quell- oder prozess-kohlensäure. "natürliche quellkohlensäure" klingt erstmal toll, bedeutet aber dass sie aus einer der drei? deutschen quellen (in der eifel, bei bad driburg und die dritte hab ich vergessen) gefördert werden muss. natürliche kohlensäure entsteht zb durch unterirdische vulkanaktivität und bleibt in einigen tausend metern tiefe, wenn man sie nicht durch anbohren und / oder gar einleiten von wasser herausholt. heisst im klartext: das CO2 der ach so natürlichen quellkohlensäure kommt zumindest kurzfristig betrachtet zusätzlich in die atmosphäre, denn ohne förderung würde sie erstmal da unten eingeschlossen bleiben. noch dazu muss man ggf. aufwändig reinigen weil fremdstoffe drin sind, und dann mit speziellen tiefkühl-tanklastern über einige kilometer zu getränke-abfüllbetrieben fahren, wodurch wieder CO2 ... aber immerhin kann man dann groß "natürliche quellkohlensäure" aufs etikett schreiben, am ende ist doch alles nur marketing, oder wie?

prozesskohlensäure / CO2 ist, man ahnt es schon, eher ein abfallprodukt industrieller prozesse wie zb der ammoniaksynthese, die trotz ihres komischen namens mit dem haber-bosch-verfahren anscheinend eine große nummer zb in der düngemittelproduktion ist. CO2 entsteht auch beim bierbrauen und in kohlekraftwerken, die sich in letzter zeit vermehrt als neutral darstellen wollen - indem sie das bei verbrennungen entstehende CO2 in die erde verpressen. ob man das an anderer stelle wieder als natürliche quellkohlensäure rausholt, wissen wir nicht. jedenfalls haben unternehmen generell mehr CO2 als ihnen lieb ist, und ableiten in die atmosphäre kostet geld über CO2-zertifikate, also sind abnehmer gerne gesehen. zumindest soweit unser halbwissen reicht, fällt dieses CO2 / diese kohlensäure bei o.g. prozessen sowieso mehr als gewünscht an und wird bei einsatz in getränken immerhin verwertet, was sie umweltfreundlicher als die eigens geförderte quellkohlensäure macht. der werbespruch "jetzt CO2-neutral rülpsen" wird aber wohl leider doch nichts, denn dabei stößt der menschliche körper es ja wieder aus, so wie beim atmen auch ...

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 21. Dezember 2009 um 15:49 Uhr
 
CO2
Sonntag, den 23. Dezember 2007 um 00:00 Uhr

im april 07 hatten wir hier versprochen, einen cent je premium-flasche und damit gut 5 % unserer einnahmen zum "ausgleich" des durch unsere transporte emittierten CO2 einzusetzen. das haben wir auch vier monate lang durch überweisung an atmosfair.de getan, bis eine der längsten und anstrengendsten diskussionen in unserer geschichte neu entbrannte ...

atmosfair hatte den geschäftsbericht 06 im august 07 immer noch nicht online, deshalb haben wir unsere überweisungen erstmal gestoppt. deren chef hat sich drum gekümmert und uns jeweils gegeben was er hatte, aber die zahlen zeigen dass spendengelder bis zu zwei jahre rumliegen bevor sie wirkung entfalten. klar, atmosfair kann nur mit geld rechnen was da ist, und zahlt erst wenn ein projekt auch wirklich in betrieb geht. dennoch ist uns das zu lang, also haben wir nach alternativen gesucht.

zu umweltthemen haben schon 10 wissenschaftler 10 meinungen, und 140 kollektivisten ohne viel fachwissen (mich eingeschlossen) kommen locker auf ebensoviele. ist o.g. langfristige planung für umweltthemen nicht völlig normal? ist es besser, hier was für die umwelt zu tun oder in ländern wie china oder auf borneo? erreicht man dort nicht mit dem geld effektiv mehr, oder verschwindet zuviel unterwegs? wie wichtig ist die nachvollziehbarkeit von geldströmen bzw. welchen teil der spenden ist man bereit für den kontroll-overhead aufzuwenden? sollte man land via regenwald.org kaufen und damit schützen sowie indigenen völkern helfen, wenn nicht klar wird von wem genau gekauft wird, oder ob die neuen besitzer nicht doch brandroden? und so weiter ...

akowia ist die konsensfähige lösung: wir verwenden den umweltcent als beitrag zum erhalt einer dediziert ausgewiesenen streuobstwiese mit rund 60 bäumen, die nach informationen der sdw relativ genau 10 tonnen CO2 pro monat verbrauchen bzw. in biomasse umsetzen, was unseren emissionen großzügig gerechnet (alle flaschen anhand der für einige längsten lieferstrecke bis flensburg) entspricht. durch unseren beitrag bleibt die bewirtschaftung als streuobstwiese möglich, und damit kommt der ertrag des apfelsafts hinzu (den akowia erhält) - zusammen genügen die mittel, um die streuobstwiese zu erhalten. einen grillplatz haben wir damit auch schon fürs nächste jahrestreffen. der umweltcent der vergangenen monate wurde angespart und wird nun an akowia ausgezahlt, abzüglich 100 euro für den beitritt in die genossenschaft um auch offiziell mitreden zu dürfen.

uff. "wenns einfach wär, könnte es jeder", sagte ein beteiligter ...

 

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 21. Dezember 2009 um 15:50 Uhr
 
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