e150d, ein sturm im cola-glas?
Mittwoch, den 04. April 2012 um 08:27 Uhr

vor ein-zwei wochen ging eine nachricht um die welt: coke und pepsi ändern in den USA ihre rezeptur wegen einem evtl. krebserregenden stoff im zuckerkulör. die änderungen gelten aber nur für die USA, im rest der welt passiert nix. einige kunden waren aber trotzdem unsicher, auch bei uns.


wir sind keine lebensmittelchemiker, aber wir haben einige befragt und recherchiert und versucht, unseren verstand zu benutzen. hier mal der aktuelle stand:


konkret geht es um den stoff 4-methylimidazol, sogenanntes 4-MEI, in dem zuckerkulör e150d das wir auch verwenden. hier mal eine quelle dazu. der stoff entsteht bei der sogenannten maillard-reaktion, also auch beim alltäglichen kochen oder braten von nahrungsmitteln. wie immer scheint es an der menge zu hängen; "deutlich erhöhte konzentrationen" ist das stichwort. welche genau?



die primärquelle nennt einen höchstwert von 153 mcg auf 12 ounces. 153 mcg sind 0,153 mg, 12 ounces sind 0,35 liter. es geht also um 0,153 mg auf 0,35 liter, bzw. 0,43 mg pro liter. haben wir richtig gerechnet?

dieser wert wird von der CSPI (.pdf) als karzinogen eingestuft. FDA, NTP und EFSA (.pdf, S57f) sehen allerdings keinen handlungsbedarf. die EU-richtlinie 2008/128 (.pdf) legt als maximalwert 250 mg / kg fest, und zwar für zuckerkulör an sich, nicht für getränke damit.


die dichte von premium-cola beträgt rund 1,04 g/cm³. grob gesagt kann man also 0,43 mg/liter 4-MEI in den USA dem in der EU erlaubten wert von 250 mg/kg gegenüberhalten und feststellen: hier wird mehr als das 500-fache an 4-MEI für unbedenklich gehalten, und das schon für den vergleich "fertige cola in den USA" vs. "reines zuckerkulör in der EU".

rechnet man dann noch weiter, dass auf 1000 liter fertiggetränk rund 4 liter grundstoff verwendet werden, wird es irgendwie (selbst wenn der grundstoff nur aus zuckerkulör bestünde) nicht mehr plausibel ...

schaut man sich die CSPI genauer an, scheint die zumindest "diskussionswürdig" zu sein. bei mäusen gibt es, je nach menge und bewertung nach "body surface area" vs. "body weight" (die beide während der studie unterschiedlich stark schwanken) effekte, bei ratten tritt laut o.g. primärquelle sogar eine krebs-verhindernde wirkung ein ... insgesamt kommen wir im moment zu dem schluss, dass das ganze ein sturm im wasser- bzw. cola-glas war. und: eine gesunde ernährung heisst immer "ausgewogen", d.h., zuviel von etwas ist nie gut. bitte auch hier den verstand benutzen :-)



last but not least: wir haben das auch mit anderen cola-herstellern wie zb hermann-kola rückgekoppelt, über den weg kam noch eine ausführliche stellungnahme der martin mundo ohg rein die wir hier verlinken dürfen (aber die natürlich, ebenso wie wir, keine gewähr für die richtigkeit der angaben übernehmen können). dennoch, schaut mal rein, rechnet nach, und bildet euch eine eigene meinung ... 


Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 05. April 2012 um 06:59 Uhr
 
Projekt "Alles hängt mit allem zusammen": Faire Löhne
Samstag, den 24. März 2012 um 14:28 Uhr

... dieser text stand zuerst unter "jobs", wir haben aber jemand passendes dafür gefunden, und das geht jetzt los! hier das vorläufige ergebnis von phase eins, eine sammlung möglicher faktoren. rückmeldungen gern per mail. danke!


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unsere mission lautet: "premium will die welt verbessern, in dem wir ein menschliches und nachhaltiges wirtschaftskonzept funktionierend und tragfähig besser vorleben und verbreiten."


das heisst auch "faire löhne". nur wie sehen die aus? bisher ist das in unserem netzwerk aus freien partnern anders definiert als üblich, nämlich miteinander und defensiv, geprägt von gegenseitiger rücksichtnahme und augenmaß, aber auch großteils auf basis von punktuellen recherchen und daumenregeln. wir haben "intern" eine art einheitslohn von zehn euro, grob umgelegt anhand des umfangs einer rolle in feste anteile je flasche. das heisst, manche funktionen verdienen mehr als anderswo, andere weniger. ist ein einheitslohn überhaupt fair? wenn ja, wie hoch muss der sein? klare antworten auf diese fragen gibt es bei uns bisher nicht.


das ist ja auch nicht so leicht. wie sollen löhne berechnet werden - nach zeit, nach ergebnis, nach bildung, nach persönlichen wünschen, nach berufserfahrung / dienstalter / lebensalter, nach weisungsgebundener vs. freier arbeit, nach ansporn für bessere oder mehr leistung? was ist mit regionalen oder gar stadtteils-bezogenen lebenshaltungskosten, branchenlohnniveau, mietspiegel, familienstand, land, ...?


wir suchen also jemand, der/die bock auf kopfschmerzen hat und das thema mal mit uns möglichst genau beleuchtet, z.b. im rahmen einer wissenschaftlichen (abschluss)arbeit. die könnte alle o.g. und evtl noch weitere faktoren erstmal sammeln und mit statistiken unterlegen soweit möglich, jeweils eine passende schwankungsreserve addieren, und das ganze dann im kollektiv bewerten und gewichten lassen. vielleicht sind regionale unterschiede so groß, dass sie viel höher gewichtet werden müssen als bisher mit unserem einheitslohn, vielleicht wollen wir aber solche regionalen unterschiede auch nicht mit zementieren, da gehts schon los :-) aber keine sorge, die gewichtung wäre unser job. und vielleicht gibt es ja schon grundlagen aus der gesellschaftlichen mindestlohn-diskussion.


ergebnis der arbeit könnte eine formel sein, die möglichst viele faktoren in bestmöglicher form erfasst und beziffert. eine tabelle, in der bei geänderten rahmenbedingungen einfach die ausgangs-faktoren angepasst werden, schon kommen als ergebnis der neue premium-mindestlohn und -maximallohn heraus, an denen wir uns orientieren können. soweit unsere wunschvorstellung: wir wollen nicht mehr und nicht weniger als eine formel für faire löhne.


die arbeit würde natürlich, muss man ja bei diesem thema :-), im rahmen unserer möglichkeiten bezahlt. vielleicht können wir den lohn ja gleich mit der fertigen tabelle ausrechnen? unser wunsch wäre auch, dass diese tabelle nachher mitsamt quellen opensource wird, sodass wir sie anderen getränke-herstellern für ihre lohnberechnungen weiterleiten können. interesse an einem projekt mit dieser reichweite? mail.


zweites teilprojekt könnte dann auf basis des ersten die frage sein, was eigentlich faire spannen für unsere händler sein müssen / ob unsere überhaupt noch zeitgemäß sind. grundlagen könnten neben den löhnen noch die tatsächlichen kosten für beschaffungs- und verteilungslogistik sein, ladezeiten, stadtverkehr mit wartezeiten, usw usf; auch hier könnte eine formel als ergebnis rauskommen ...


nachtrag, weil es zwei anfragende gab, die das im rahmen einer anstellung als vollzeit-forschungsstelle machen wollten statt als uni-(abschluss)arbeit: so gern wir das bieten würden, dafür reichen unsere mittel nicht :-(


Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 05. Juni 2012 um 07:32 Uhr
 
koop leetmate
Dienstag, den 29. November 2011 um 07:41 Uhr

premium hat schon länger teile der struktur von leetmate organisiert, u.a. weil man sich schon länger kennt, großteils ähnliche ansichten hat usw. - aber eben nicht vollständig. bei einigen punkten die uns beide betreffen wurden wir einfach nicht einig, wie sie genau funktionieren sollten ... also haben wir die kooperation neu sortiert. leetmate übernimmt größere teile der struktur selbst und kümmert sich alleine; wir bleiben aber freundschaftlich verbunden und werden sicher an der ein oder anderen ecke weiterhin partnerschaftlich kooperieren. alles gute den leetmates!!


Zuletzt aktualisiert am Montag, den 27. Februar 2012 um 18:29 Uhr
 
23.11.2001 - 23.11.2011
Mittwoch, den 23. November 2011 um 00:00 Uhr


Zuletzt aktualisiert am Montag, den 19. Dezember 2011 um 09:28 Uhr
 
eine handvoll venus und ehrbare kaufleute
Dienstag, den 30. August 2011 um 17:51 Uhr

werbeagenturen werden wohl nie so mächtig wie in dem o.g. buch von Frederik Pohl/Cyril B. Kornbluth von 1952; zu der zeit war das internet und die damit einhergehenden gesellschaftlichen machtverschiebungen aber auch noch nicht absehbar. die rolle von werbung hat sich immer verändert und wird sich auch weiter verändern, aber ihr einflussbereich wird sich eher reduzieren anstatt vergrößern. warum? wissen wird freier, konsumenten werden informierter, und ihre ansprüche an unternehmen steigen. konsumenten machen ihre kaufentscheidungen nicht immer von ihren überzeugungen abhängig, das stimmt schon, sehr wohl aber vom image eines unternehmens oder produkts - und das lässt sich heutzutage in rekordzeit demontieren ...

die gute seite der medaille: unternehmen und marken haben heute mehr denn je die chance, durch positives verhalten eine treue und stabile fangemeinde aufzubauen; während wohlverhalten im hintergrund früher für konsumenten kaum sichtbar war, lässt es sich heute auf vielen kanälen aktiv kommunizieren. ordentliches benehmen wird zum wettbewerbsfaktor, und die möglichkeiten des transportierens über socialmedia sind so vielfältig dass sie bisher niemand richtig versteht (auch uwe nicht).

also schießen socialmedia-dienstleister und -agenturen wie pilze aus dem verregneten "sommer"boden, die sich mit mehr oder weniger kreativen ansätzen zur gewinnung möglichst vieler fans überbieten. dumm nur, dass solchen werbern und ihren kunden ein folgenschwerer fehler unterläuft: immer weniger konsumenten akzeptieren es, wenn zwischen ihnen und der marke oder dem unternehmen ein filter eingeschaltet wird. dialog in socialmedia bedeutet nämlich nicht, dass fans und kunden mit agenturen reden wollen - die stören im zweifel nur. gefragt ist vielmehr authentizität, also ein möglichst direkter kontakt. je glaubwürdiger der ausfällt, desto weniger anfällig ist eine marke oder ein unternehmen für schäden am image, auch wenn noch so haarsträubende fehler passieren ... zugeben und verbessern ist trumpf. wir sind alle nur menschen, auch unternehmer. nicht ohne grund spricht man von der "markenpersönlichkeit", und die muss sogar ecken und kanten haben um glaubwürdig zu sein (rolando baron sei gegrüßt).

unternehmen werden also neben ihrem kerngeschäft automatisch auch zu content-produzenten, und agenturen sind ihre transporteure, nicht mehr und nicht weniger. auf keinen fall dürfen agenturen sich in die inhalte einmischen, denn das wird perspektivisch immer häufiger als unehrlich verstanden. warum? auch deshalb weil es immer mehr gegenbeispiele gibt, die das sogenannte psychische bezugssystem verschieben. erstes semester wirtschaftspsychologie: wenn alle unternehmen ihre kommunikation und inhalte von werbeagenturen steuern lassen, gilt das als normal, und die konsumenten rechen damit. scheren aber unternehmen aus und machen vor, wie wirklich direkte und authentische kommunikation im netz und auch anderswo aussehen kann, sehen die "normalen" plötzlich gar nicht mehr so gut aus ...

die gute nachricht: agenturen werden auch in zukunft, gerade mit immer komplexeren technischen zusammenhängen und immer stärker fragmentierten ziel"gruppen", gebraucht werden. nur weil ein unternehmen botschaften und inhalte hat, kann es sie noch lange nicht fachgerecht an den mann und die frau bringen. das "wie" ist und bleibt agentur-aufgabe, das "was" wird aber nur noch aus den unternehmen glaubwürdig möglich sein - und wer sich gar nicht benimmt, also seine kunden und partner nach allen regeln der werbe-kunst hinters licht führt, wird langfristig verlieren.

nutzen sie also ihre chance und machen es besser: kommunizieren sie so wie sie es selbst von menschlichen unternehmen erwarten würden. nicht mehr und nicht weniger; so gewinnen sie nicht nur kunden, sondern fans.

begrüßen wir diese entwicklung? ja, und wir arbeiten auch massiv darauf hin. wollen wir damit nicht auch nur wettbewerbsvorteile am markt erzielen? nein, wir wollen den markt ändern.

wenn ihre kunden oder die kunden ihrer kunden also mal aufbegehren und mehr transparenz verlangen, wenn ihre agentur mehr content-transporteur als -generator werden muss um am markt zu bestehen, dann haben wir daran hoffentlich einen kleinen anteil. gern geschehen :-)


Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 30. August 2011 um 17:58 Uhr
 
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