Diese Arbeit sollte uns einen systematischen Überblick möglichst aller Umweltwirkungen einer Flasche Premium-Cola geben, insbesondere um drei Teilfragen zu klären:

1. Wo gibt es die größten Verbesserungspotenziale?
2. Reicht die bisherige "Kompensation" der Umweltwirkungen aus? 
3. Wäre ein Wechsel von konventionellem auf Bio-Zucker sinnvoll?

Die Ergebnisse der Analyse sollten nicht nur als Grundlage für Optimierungsentscheidungen und ggf. aufgestockte Kompensationsleistungen dienen, sondern auch anderen interessierten Stakeholdern und den Partner-Marken von Premium kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Die Arbeit hat den genauen Titel: "Life Cycle Assessment als Informationsgrundlage des Environmental Supply Chain Managements am Fallbeispiel des Unternehmens Premium Cola" und bietet einiges an entscheidungsrelevanten Anayse-Ergebnissen, die auch auf andere Marken übertragbar sind oder als Richtwerte dienen können. Der Download ist kostenlos, wir haben sie aber im Rahmen unserer Möglichkeiten bezahlt und wären daher für eine Beteiligung dankbar, wenn jemand die Ergebnisse benutzt.


Für uns besonders relevante Teil-Ergebnisse:

1. Wo gibt es die größten Verbesserungspotenziale?

"Die Modellberechnung ergab, dass die Klimawirkungen zum überwiegenden Teil, zu 43%, von den Lebenswegabschnitten ausgehen, die der Abfüllung der Cola vorangehen. Die Treibhausgasemissionen im Bereich „Einkauf“ sind zum größten Teil auf die Zuckerherstellung aus Zuckerrüben zurückzuführen. Mit 0,025 kg CO2-Äquivalenten ist der Zuckerproduktion ein Viertel der gesamten klimawirksamen Emissionen des Produktsystems Premium Cola zuzuschreiben."

... in Bezug auf 3. Wäre ein Wechsel von konventionellem auf Bio-Zucker gut?

"Aus diesen Berechnungen ergibt sich, dass eine Umstellung auf ökologisch angebauten Zucker trotz längeren Transportweges aus Klimaschutzgründen sinnvoll wäre, wenn die Klimavorteile des ökologischen Anbaus bei 36,7% oder darüber liegen würden. Die Treibhausgaseinsparungen liegen in diesem Szenario bei 0,0003 kg CO2-Äquivalenten pro Flasche Premium Cola. Zusätzlich ist zu bedenken, dass mit der Umstellung auf Zucker aus ökologischem Anbau weitere ökologische Vorteile wie ein vermindertes Versauerungs- und Überdüngungspotential einhergehen würden"
"Das vom Produktsystem verursachte Überdüngungspotential ist zu 64% auf die Zuckerherstellung und deren Vorketten zurückzuführen."


-> Wir arbeiten aktuell an dem Umstieg auf Bio-Zucker.


Weiter zu 1. Wo gibt es die größten Verbesserungspotenziale?

"22% des Klimaerwärmungspotentials einer Cola gehen vom Bereich Produktion aus. Die Entstehung der Emissionen ist in diesen Prozessen auf die Vorketten der Strombereitstellung und auf die Verbrennung von Erdgas zurückzuführen. Der Erdgasverbrauch verursacht hierbei den Großteil der Emissionen. Das Erdgas wird im Modell ausschließlich in der Abfüllung zur Erhitzung des Wassers in der Flaschenwaschmaschine gebraucht."

-> Unser Abfüller hat mittlerweile den Energieverbrauch der Waschmaschine durch geschicktere Steuerung um die Hälfte reduzieren können.


Weiter zu 1. Wo gibt es die größten Verbesserungspotenziale?

"Die toxischen Belastungen von Premium Cola stammen mit zu 42% (12,66 kg 1,4-DCB-Äquivalente) aus der Produktion des Chromstahls, welcher Hauptbestandteil des Kronenkorkens ist."
"Die gesundheitsschädigenden Emissionen die von einer Flasche Premium Cola ausgehen stammen zu 85% aus der Herstellung und Bearbeitung von Chromstahl."

-> Wir sind auf verzinntes Weißblech umgestiegen.


Weiter zu 2. Reicht die bisherige "Kompensation" der Umweltwirkungen aus?

"Bisher wurde von Premium Cola ein Beitrag von einem Cent pro Flasche für den Ausgleich der von der Cola verursachten Treibhausgasemissionen gezahlt. Die von einer Flasche Premium Cola verursachten Emissionen wurden vom Unternehmen auf 100 Gramm CO2-Äquivalente geschätzt. In dieser Studie wurde ein Klimaerwärmungspotential von 100 Gramm CO2-Äquivalenten pro Flasche Premium Cola berechnet. Die Höhe des gezahlten Ausgleichsbetrages scheint somit angemessen."


(Das ist schon ein sehr glücklicher Zufall, deshalb sei darauf hingewiesen dass die Autorin Sonja Eikmeier in keinerlei Abhängigkeit zu Premium-Cola steht oder stand, dass wir keinen inhaltlichen Einfluss auf die Studie und die Ergebnisse genommen haben (die bei den Partner-Unternehmen erfassten Ausgangsdaten durften wir z.B. gar nicht erst sehen) und dass die Studie natürlich nur einen gewissen Näherungswert abbildet - genaueres direkt in der Arbeit.)



Kontakt: Sonja Eikmeier / Download