Soziales

Das Premium-"Betriebssystem" besteht aus den Haupt-Handlungsfeldern Ökologie, Soziales und Ökonomie; hinzu kommen noch Schutz- und Transferfelder. In allen Bereichen gibt es unterschiedlich gewichtete Module - Basismodule sind unserer Meinung nach Pflicht, einzelne Module sind wichtig aber nicht unbedingt zwingend, und die Arbeitsmodule bilden sozusagen die Kür. Hier die Module, die überwiegend im Handlungsfeld Soziales wirken:

 



01. Modul „Mindeststandards“

Es mag trivial klingen, ist aber die Basis für vieles: wir gehen davon aus, dass alle Menschen in einer Gesellschaft prinzipiell erstmal gleich"wertig" und wichtig sind, dass alle etwas können und beitragen für ein Miteinander, und dass man deshalb auf alle Menschen gleichermaßen achten sollte. Deshalb gilt es, Entscheidungen im Modul "Konsensdemokratie" zu treffen, damit Minderheiten nicht so leicht benachteiligt werden können. Außerdem ergibt sich daraus, dass es nicht nur einen Mindestlohn zu geben hat, sondern auch einen Maximallohn.

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02. Modul „Kollektiv“

Premium arbeitet mit maximalem Outsourcing, d.h. Produktion, Logistik und Handel werden von selbständigen Partner-Unternehmen in einer relativ heterarchischen Arbeitsweise erledigt. Zugleich erfolgt maximales Insourcing, weil alle Beteiligten bei absolut allen Fragen der gesamten Organisation und der Konditionen gleichberechtigt mitreden können – und zwar inklusive der Endkunden, denn die sind schließlich auch beteiligt bzw. tragen Premium letzten Endes durch ihre Käufe. Die Summe der Beteiligten ergibt das „Premium-Kollektiv“,durch das alle Entscheidungen in der Regel per Mail beschlossen werden. Dabei kann es einzelne Befugnisse auf bestimmte Kollektivisten übertragen, sie diesen aber auch wieder entziehen oder Änderungen verlangen. Das Kollektiv bestimmt auch darüber, welche Anteile die Beteiligten (aus denen es sich ja zusammensetzt) bekommen – inklusive dem Anteil des Markeninhabers und zentralen Organisators von Premium. Dieser hat also (neben dem intrinsischen natürlich) ein starkes Motiv, alle Beteiligten fair zu behandeln; sonst wird nämlich sein Anteil gesenkt.


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03. Modul „Konsensdemokratie“

Die Basisdemokratie wird häufig als beste Form von Demokratie gesehen - eine rein basisdemokratische = zahlenmäßige Abstimmung im Kollektiv wäre aber nicht ausreichend, denn so könnten z.B. 100 Endkunden 10 Händler im Preis drücken (was sie in der Realität durch ihre Käufe häufig tun). Umgekehrt sollten 10 Händler nicht die Macht haben, 100 Endkunden zu hohe Preise abzunehmen (was auch vorkommt). Der Schlüssel ist die z.B. im afrikanischen Raum verbreitete Konsensdemokratie: es muss so lange diskutiert werden, bis alle Beteiligten sich entweder einig sind oder einer Lösung zustimmen, mit der sie leben können.

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04. Modul „Transparenz“

Wer keine Ahnung hat, kann auch keine Meinung haben. Wenn wir also kollektive Entscheidungen möglich machen wollen, müssen wir auch alle relevanten Informationen dazu verfügbar machen. Das bedeutet, wir müssen im Kollektiv nicht nur die Herkunft aller Zutaten und Komponenten sowie Zutaten inkl. Kontaktdaten offen legen, sondern auch Flaschenstatistiken, alle Kontobewegungen und deren Gründe, Gesprächstermine und Berichte von Verhandlungen, Rechtsgrundlagen, Hintergründe zu Entscheidungen, strategische Perspektiven usw. usf.

 

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05. Modul „Datenschutz“

Im Kollektiv kommt es öfter mal vor dass jemand einen Job versemmelt oder eine zugesagte Lieferung nicht klappt – die Tatsache lässt jeweils sich auf Basis des Moduls „Transparenz“ nicht unbedingt geheim halten, aber evtl. möchte der/diejenige nicht dass die privaten Gründe für einen Ausfall im Kollektiv bekannt werden. Hier gilt es also, nur die für eine Entscheidung relevanten Informationen weiterzugeben; im Idealfall lässt sich die Sache anonymisieren. Dieses Modul schränkt daher das Modul „Transparenz“ ein, was aber zum Schutz der einzelnen Person gelegentlich nötig sein kann.

 

Wenn die Person anhand der sachlichen Informationen nicht anonymisierbar ist, beispielsweise wenn man nur einen Buchhalter hat und in seinem Feld etwas grob schiefliefe, möchte man die Person evtl dennoch nicht vor dem ganzen Kollektiv bloßstellen – es kann dann ein kleinerer Beirat befragt werden.

 
06. Modul „Handschlag“

Premium hat in über zehn Jahren keinen einzigen schriftlichen Vertrag mit Partnerunternehmen abschließen müssen, ein Handschlag oder eine Mail reicht, im Fall der Fälle würde auch konkludentes Handeln genügen. Das heisst, alle Partner haben ein noch stärkeres Interesse die jeweils andere Seite fair zu behandeln, sonst kann die nämlich jederzeit aussteigen. Im Ergebnis haben wir eine sehr stabile Struktur mit jahrelangen Partnerschaften.

 
07. Modul „Alkoholismusvorsorge“

Für die allermeisten Menschen ist Alkohol im entsprechenden Getränk nur ein schönes Genussmittel mit angenehmer Wirkung.

"Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt in ihrem Jahrbuch 2009 die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland auf 1,5 Millionen. 1,9 Millionen sind durch Alkoholmissbrauch gefährdet. Insgesamt konsumieren 5,6 Millionen Deutsche Alkohol auf riskante Weise. Der Grat zwischen Genuss und Gefahr ist schmal: Schon wer täglich einen Liter Bier trinkt, riskiert alkoholabhängig zu werden oder alkoholbedingte Organschäden zu bekommen. 30 bis 40 Gramm reiner Alkohol für Männer und 20 Gramm täglich für Frauen gelten als Grenze für körperliche Folgeerkrankungen." (Quelle)

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08. Modul „PR-Verzicht“

Einige Premium-Kollektivisten arbeiten in Kommunikation, Marketing oder PR – daher wissen wir leider, wie manche Medien in dieser Branche ticken: Manchmal kann nur „redaktionell was gemacht“ werden wenn man Anzeigen schaltet, in diesen und anderen Fällen werden die Texte häufig von Unternehmen zugeliefert und ungeprüft sowie fast unverändert abgedruckt, außerdem können die Ergebnisse eines Getränke-Vergleichstests von der Höhe des Sponsoring-Etats abhängig sein … leider alles schon vorgekommen mit teilweise abstrusen Begründungen.


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09. Arbeitsmodul „Virtuelle Firma“

Premium hat kein Büro. Kollektivisten von Premium arbeiten wann und wo sie wollen, auch die Mitwirkung an Entscheidungen ist nicht zeitlich oder räumlich gebunden. Auf diese Weise bestimmt das „Arbeitsleben“ nicht mehr als nötig über das Privatleben, wobei es natürlich manchmal einfach nötig ist Sachen fertigzumachen oder einen externen Termin einzuhalten. Dennoch: durch die virtuelle Organisationsform haben mitarbeitende Kollektivisten mehr Freiheiten als in „normalen“ Beschäftigungsverhaltnissen. Auch deswegen haben wir evtl. eine sehr geringe Fluktuation, und wenn mal jemand aus privaten Gründen geht, kommt er/sie meist irgendwann zurück.

 

Dieses Modul spart Kosten und hat daher natürlich auch Auswirkungen im Handlungsfeld Ökonomie.

 
10. Arbeitsmodul „Zuständigkeiten“

Über die Jahre haben sich gewachsene „Zuständigkeiten“ entwickelt, in denen Kollektivisten über längere Zeit zur Zufriedenheit des Kollektivs Aufgaben erfüllt haben. Deshalb haben sie in bestimmten Grenzen Freiräume für eigene Entscheidungen, müssen aber immer damit rechnen dass das Kollektiv im Nachhinein noch Änderungen verlangt – deshalb haben sie ein starkes Motiv (neben dem intrinsischen), so zu arbeiten dass die Bedarfe aller Beteiligten berücksichtigt werden. Die tägliche Arbeit kann somit im Prinzip wie die in einem „normalen“ Unternehmen funktionieren (abgesehen davon, dass die genannten Leute über zig Städte verstreut sind).

 

Eine Liste der aktuellen Zuständigkeiten folgt noch.

 
11. Arbeitsmodul "Treue"

Wir wollen unseren Lieferanten und Partnern eine möglichst große Planungssicherheit bieten und sind ihnen daher extrem treu. Das bedeutet, wir arbeiten einfach über Jahre miteinander, verhandeln fast nie die Preise, freuen uns wenn die Zusammenarbeit läuft und setzen diese gern ewig fort. Auch im Fall von Problemen wird lieber länger verhandelt und gemeinsam nach einer Lösung gesucht als sofort der Lieferant ausgetauscht … Diese Haltung ist übrigens auch klug unserer Meinung nach, weil man sich eben häufige Wechsel bzw. den Aufwand dafür erspart. Wenn wir uns dann doch von einem Lieferanten trennen müssen, ist das praktisch ein mittlerer Staatsakt. Möglich ist es aber grundsätzlich, siehe dazu die Module „Not-Ausschluss“ und „Keine Verträge“.

 

 
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