Schutz

Das Premium-"Betriebssystem" besteht aus den Haupt-Handlungsfeldern Ökologie, Soziales und Ökonomie; hinzu kommen noch Schutz- und Transferfelder. In allen Bereichen gibt es unterschiedlich gewichtete Module - Basismodule sind unserer Meinung nach Pflicht, einzelne Module sind wichtig aber nicht unbedingt zwingend, und die Arbeitsmodule bilden sozusagen die Kür. Hier die Module, die überwiegend im Handlungsfeld Schutz wirken, also Premium vor verschiedenen Gefahren schützen sollen die zum Teil normal sind, zum Teil aber auch durch unsere besondere Arbeitsweise erst entstehen:

 



01. Modul „Zugangsschutz“

Die Fülle an Informationen, zu denen Premium-Kollektivisten durch das Modul „Transparenz“ Zugang haben, verlangt nach einem Schutz vor z.B. neugierigen Mitbewerbern – die könnten die Infos ja sonst leicht gegen uns verwenden (leider schon vorgekommen). Deshalb haben wir eingeführt, dass neue Kollektivisten nur dann Zugang zu den Informationen erhalten, wenn sie mindestens einen anderen Kollektivisten persönlich kennen. So wird ein Netzwerk des Vertrauens geschaffen, das sicherlich irgendwann schwer überschaubar sein wird; dann werden wir uns was anderes einfallen oder z.B. das Netzwerk regelmäßig neu bestätigen lassen müssen.

 

 
02. Modul „Not-Entscheidung“

Ein Unternehmen, das nach dem Modul „Konsensdemokratie“ arbeitet, könnte sich ggf. selbst lahm legen - nämlich dann, wenn in einem bestimmten Thema kein Konsens erzielt werden kann. Beispiel aus der Praxis: wir konnten uns einmal nicht zwischen zwei Rückseiten-Bildern der Etiketten entscheiden. Ohne Etiketten keine Cola. In dieser Lage konnte der Markeninhaber und zentrale Organisator entscheiden, dass einmal ohne Rückseitenbild produziert werden soll, damit die Versorgung der Handelspartner nicht abreißt. Das ging nur, weil die Marke Premium offiziell „nur“ eine Einzelunternehmung ist – selbst ein Verein könnte z.B. bei einer (leider vorgeschriebenen) Abstimmung in Pattsituationen landen.

Dieses Modul verlangt unserer Meinung nach das Modul „Handschlag“.

 

 
03. Modul „Not-Ausschluss“

Ein Unternehmen, das konsequent nach dem Modul „Treue“ arbeitet, hat meist mehr Geduld mit schlechten Mitarbeitern oder Dienstleistern als normale Unternehmen - manchmal mehr, als für den eigenen Laden gesund ist. Ein Ausschluss ist vor dem Hintergrund des Moduls "Kollektiv" sehr heikel. Dennoch muss es ab einem gewissen (Schadens-)Level möglich sein, sich von wirklich schädlichen Lieferanten oder untreuen Mitarbeitern zu trennen. Dies kann im Einzelfall, je nachdem ob Vorsatz dahintersteckt oder Versehen, gemessen an der Schwere des angerichteten Schadens und an der Dreistigkeit des Verursachens sowie dessen persönlichem Hintergrund, nach nur einem oder mehreren Vorfällen geschehen. Es müssen in jedem Fall der Beirat konsultiert und das Kollektiv informiert werden. Bisher haben wir nur einmal jemand (nach Ausgeben eines Kassen-Bestandes) aus dem Kollektiv ausgeschlossen.

Dieses Modul verlangt unserer Meinung nach die Module „Vertragsfreiheit“, "Kollektiv" und "Sozialstandards".


 
04. Modul „Backups“

Ein dezentral organisiertes, aber dennoch von einzelnen handelnden Personen des Moduls „Zuständigkeiten“ abhängiges System verlangt nach besonderen Ausfallsicherheiten. Deshalb gibt es für alle betriebsrelevanten Personen mindestens einen Ersatz, außerdem einen Fallback-Banklogin und eine Person die ihn ggf. nutzen kann, jeweils einen Backup-Lieferanten soweit das möglich ist und nicht zuletzt auch ein Testament für die Marke.

 

 
05. Modul „Vorschriftentreue“

Für „normale“ Unternehmen ist das nicht immer selbstverständlich, aber wir versuchen die jeweils geltenden Vorschriften für Abläufe, Steuern, Zoll, Unterlagen usw. usf. immer einzuhalten, auch wenn das teilweise zu unverhältnismäßig hohem Aufwand führt. Beispiele wären z.B. der Rechnungsversand und -empfang nur auf Papier, Schweizer Käse (aufgrund eines Staatsvertrages zwischen der Schweiz und der Tschechei darf ein Pils in der Schweiz nur dann Pils heißen, wenn es aus Pilsen kommt), Pflichtbeiträge zur Berufsgenossenschaft und zur IHK für nix, "Gestellung außerhalb des Amtsplatzes" und ähnliche Späße. Muss aber leider sein, denn wir wollen das Gesamtwerk Premium vor Ärger mit Behörden schützen so gut das möglich ist. Ganz wird es evtl. nie gehen, denn manche Behörden erinnern doch ein wenig an Vogonen, man bekommt einfach kaum Informationen bzw. muss alles mühsam selbst herausfinden …


Ein schönes Ergebnis dieser Haltung: Unsere Steuerprüfung im Mai 2013 ergab "keine Beanstandungen. :-)

 
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