08. Modul „PR-Verzicht“

Einige Premium-Kollektivisten arbeiten in Kommunikation, Marketing oder PR – daher wissen wir leider, wie manche Medien in dieser Branche ticken: Manchmal kann nur „redaktionell was gemacht“ werden wenn man Anzeigen schaltet, in diesen und anderen Fällen werden die Texte häufig von Unternehmen zugeliefert und ungeprüft sowie fast unverändert abgedruckt, außerdem können die Ergebnisse eines Getränke-Vergleichstests von der Höhe des Sponsoring-Etats abhängig sein … leider alles schon vorgekommen mit teilweise abstrusen Begründungen.


Auf der anderen Seite geraten besonders klassische Medien immer stärker unter Druck, weil das Internet einfach schneller und kostenlos ist, außerdem sind Unternehmen nicht immer bereit mit Anzeigen-Etats um sich zu werfen. Keine Meinung ist schwarzweiß, nur unsere Getränke. Dennoch: Die Entwicklung geht ganz klar in eine falsche Richtung, denn solche Medien wie die genannten können ihre gesellschaftliche Kontroll- und Meinungsbildungs-Aufgabe nicht mehr neutral und seriös wahrnehmen.


Deshalb spielen wir bei den diversen schmutzigen Tricks nicht mit und weigern uns, Redaktion und Anzeigen zu vermischen, vorbereitete Texte zu liefern oder Testergebnisse zu beeinflussen, obwohl wir fachlich sicher wüssten wie man all das macht. Stattdessen stellen wir Redaktionen so viele Informationen wir möglich zur Verfügung und animieren sie aktiv, die Dinge genauer zu hinterfragen; die Kontaktdaten dazu drängen wir ihnen manchmal praktisch auf. Leider nutzen dennoch nicht alle Redakteure dieses Angebot voll aus, z.B. dann nicht wenn zuwenig Leute ihre Werke kaufen sodass einfach Geld- und Zeitdruck herrschen. Es gibt aber noch gute Ausnahmen: besonders intensiv haben (zumindest bei uns) der WDR, die Zeit, die Brand Eins, die Biorama und die absatzwirtschaft recherchiert. Danke!