01. Modul „Mindeststandards“

Es mag trivial klingen, ist aber die Basis für vieles: wir gehen davon aus, dass alle Menschen in einer Gesellschaft prinzipiell erstmal gleich"wertig" und wichtig sind, dass alle etwas können und beitragen für ein Miteinander, und dass man deshalb auf alle Menschen gleichermaßen achten sollte. Deshalb gilt es, Entscheidungen im Modul "Konsensdemokratie" zu treffen, damit Minderheiten nicht so leicht benachteiligt werden können. Außerdem ergibt sich daraus, dass es nicht nur einen Mindestlohn zu geben hat, sondern auch einen Maximallohn.


Wir legen von Anfang an großen Wert darauf, dass über Premium hinaus auch bei der Herstellung, der Logistik, dem Handel, dem Verkauf und bei allem was sonst noch irgendwie mit Premium zu tun hat, soziale Mindeststandards eingehalten werden („arschlochfreie Kette“ nennen das manche Kollektivisten). Deshalb haben wir z.B. einen Großhändler gekündigt, der seine Leergut-Sortierer letztlich mit 1,70 Euro Stundenlohn abspeisen wollte (und dem Sortierer einen Ausgleich gezahlt).


Wie immer bei Sozialstandards gibt es manchmal keine klaren Linien oder eindeutige Positionen, wie genau diese aussehen sollen. Es gibt aber einen nicht zu unterschreitenden Mindeststandard, bei dem sich schon der gesunde Menschenverstand einschaltet wie in oben genanntem Fall. Bisher sind wir nur in diesen Fällen aktiv geworden bzw. haben noch keine anderen (Zweifels-)Fälle gehabt, schauen aber genauer hin als andere: Bei neuen Gastronomen achten wir z.B. darauf wie zufrieden die Mitarbeiter vor Ort sind, bei Speditionen reden wir gezielt mit Lagerarbeitern ohne dass ihr Chef dabei ist, auf diese Weise sieht man schon vieles - aber dieses Modul muss auf jeden Fall noch weiter entwickelt bzw. mit einer Art Checkliste unterfüttert werden, die eine normierte Bewertung zulässt.


Ergänzend: Es ist leider so, dass nicht alle Lieferanten unserer Zutaten ihre Quellen offen legen, auch wenn wir das zig mal gefordert haben. Premium ist einfach noch zu klein um hier ausreichend Druck zu machen – aber das werden wir noch ändern ....