01. Modul "Kein Gewinn"

„Normale“ Unternehmen verrechnen (vereinfacht ausgedrückt) ihre Ausgaben und Einnahmen insgesamt, und übrig bleibt der Gewinn. Daher haben diese Unternehmen kurzfristig gedacht ein Interesse, ihre Ausgaben zu drücken indem sie z.B. mehrere Anbieter konkurrieren lassen, und/oder ihre Einnahmen zu steigern indem sie einen am Markt erzielbaren Preis verlangen anstatt dem Preis den sie für ihre Kostendeckung brauchen. Diese Grundhaltung „normaler“ Unternehmen ist unserer Meinung nach die Ursache von vielen Übeln … bei Premium wird deshalb nicht nur bis zur einzelnen Flasche und damit genauer gerechnet, wir haben auch das o.g. Gewinnstreben auf Kosten anderer praktisch ausgeschlossen.

 

Unsere flaschenweise Kalkulation besteht ausschließlich aus Zutaten, Löhnen, Kosten, Besonderheiten wie CO2-„Ausgleich“ oder Alkoholismusvorsorge und einem Rücklagen-Teil. Ein Gewinn-Anteil existiert nicht. Die Anteile je Flasche werden entweder direkt an einzelne Beteiligte gezahlt oder in eine „Kostenstelle“ z.B. für Strukturkosten wie Server usw. gebucht. Das klingt trivial, hat aber für das Kollektiv eine ganz entscheidende Folge: niemand kann mehr Geld bekommen indem er die Ausgaben für jemand anderen kürzt. Eine Steigerung der Einnahmen durch eine Preiserhöhung wäre ebenfalls keine Option, denn auch dadurch hat der Einzelne nicht mehr Anteile. Im Gegenteil, wir haben im Jahr 2008 sogar zweimal den Preis gesenkt, einfach weil wir konnten …

Auf der anderen Seite ergibt sich (zumindest für die Beteiligten mit festem Flaschen-Anteil) ein Interesse, durch „gute“ Arbeit langfristig stabile und ggf. starke Flaschenzahlen als Ergebnis zu erreichen. Hier ist das System noch nicht optimal, weil es z.B. denjenigen bevorteilen würde der nur große Clubs anspricht (so jemand haben wir bisher allerdings nicht) und den intensiven Kümmerer um mehrere kleine Läden evtl. nicht adäquat entlohnt. Da wird evtl. 2010 nochmal feingeschliffen …