Wenn ein Konsument eine Flasche Premium-Cola oder Premium-Bier in der Hand hält, hat sie unterschiedlich viele Kilometer zurückgelegt. Wir arbeiten zwar laufend daran dass es möglichst wenig sind und lehnen z.B. extreme Strecken zu Kunden in Amsterdam oder Kopenhagen ab (die sollen lieber regionale Getränke kaufen), aber ohne Transporte geht es leider nicht. Flaschen kann man nicht per E-Mail verschicken ...


Auf unserem längsten Logistikweg von 800 km bis Flensburg werden anteilig 0,02 Liter Diesel (ein Schnapsglas) verbraucht, um einen Liter (drei 033er-Flaschen) Premium-Cola oder Premium-Bier auszuliefern und das Leergut zurückzuholen - das entspricht etwa 100 Gramm CO2. Außerdem verbrauchen wir Strom, Wasser usw. ... Vater Staat zieht zwar für jeden Liter Diesel rund 47 Cent Steuern ein von denen rund 15 Cent Ökosteuer sind - aber damit ist noch lange nicht gesagt, dass dieses Geld auch ökologisch investiert wird. Wir müssen also selber ran.


Dazu haben wir einfach die CO2-Belastung unserer längsten Logistikstrecke auf alle Flaschen umgelegt und ausrechnen lassen, wie die Gesamtmenge kompensierbar wäre. Seit Frühjahr 2007 zweigen wir so regelmäßig einen festen Anteil je Flasche (gut 5 Prozent aller Einnahmen) ab und unterstützen damit derzeit Akowia zur Pflege einer Streuobstwiese bei Kiel, um die durch unsere Transporte entstehende CO2-Belastung "auszugleichen". Anführungsstriche deshalb, weil die 60 Bäume der Wiese aus der Luft etwa die Menge CO2 entnehmen die durch uns verursacht wird - aber wenn diese Bäume irgendwann absterben und verrotten, wird es wieder freigesetzt. Oder in ein paar Millionen Jahren als Diesel verbrannt ... 


(Transparenz-halber: im Moment halten wir den Umweltcent fest, 1. mangels wirklich plausibler Einsatzmöglichkeit, 2. weil leider nur so die Liquidität gewährleistet bleibt)


Unternehmen (und nicht nur deren Kunden einzeln) sollten generell die von ihnen verursachten Umweltbelastungen ausgleichen so gut es geht. Unser CO2-"Ausgleich" ist ein Anfang und bewusst je Flasche definiert: mehr Flaschen = mehr Transporte = mehr Unterstützung. Transporte verursachen jedoch mehr Dreck als nur CO2, auch die Herstellung gehört betrachtet, wir sollten die Gesamtbelastung erfassen - dazu haben wir eine sehr weitreichende Ökobilanz gemacht. Die hat ergeben: "In dieser Studie wurde ein Klimaerwärmungspotential von 100 Gramm CO2-Äquivalenten pro Flasche Premium Cola berechnet. Die Höhe des gezahlten Ausgleichsbetrages scheint somit angemessen."


Das Kollektiv hat sich übrigens gegen atmosfair entschieden weil die so lange brauchen um Spenden zur Vermeidung von Emissionen einzusetzen, andererseits ist Vermeidung besser als vorübergehende Speicherung in Bäumen. Die Wiese allerdings bringt ja noch weitere Nutzen; Lebensraum für Tiere, Erholungsraum für Menschen, Äpfel die zu Apfelsaft verarbeitet werden usw. usf. - keine Meinung ist schwarzweiß, nur unser Etikett.